Normal 8- / Doppel 8-Filmformat

Was ist Doppel 8?

Mitte der 30er bis Mitte der 60er Jahre hatte das Normal 8-Schmalfilm-Format von Eastman-Kodak Hochkonjunktur, bevor es 1963 vom Super 8-Format abgelöst wurde. Aufgrund der Konfektionierung (Aufteilung/Längeneinteilung) bezeichnet man Normal 8-Filmspulen auch als Doppel 8.

Der Unterschied basiert im Grunde darauf, dass der Doppel 8-Film 16 mm breit ist und beidseitig perforiert ist. Dadurch hat man den Vorteil, dass der Film in zwei Richtungen benutzt werden kann, nämlich sowohl im Hinlauf, als auch im Rücklauf. Der Inhalt ist in einer Filmkassette und wird dort zweigeteilt in zwei 8-mm-Filme. Jeder halbe Film entspricht in der Abmessung einem Normal 8-Film.

Beim Aufnehmen wird zunächst die eine Filmhälfte im Hinlauf belichtet und beim Rücklauf die andere Filmhälfte. Durch dieses Verfahren konnte die Aufnahmezeit bei gleicher Filmlänge verdoppelt werden. Die Bildgröße liegt ebenfalls bei 4,9 mm x 3,6 mm, denn die beiden Perforationsstreifen haben das gleiche Lochmaß wie Normal 8-Filme.

Bei diesen Maßen erfolgt das Abspielen mit 16 oder 24 Bildern pro Sekunde.

Was ist ein Doppel 8-Projektor?

An diese Stelle gilt zunächst anzumerken, dass sich die Doppel 8-Projektoren nicht von den Normal 8-Projektoren unterscheiden. Das meint, dass die Projektoren zunächst nichts mit diesen beiden Spularten zu tun haben und somit auch beide abspielen können.

Man unterscheidet allerdings zwischen Projektoren für Stummfilm und Tonfilm, denn die Stummfilm-Projektoren waren nicht für die Synchronisation mit einem Tonbandgerät vorgesehen. Die Stummfilm-Projektoren hielten beispielsweise die Vorführgeschwindigkeit nur grob ein, oftmals wurde der Motor nur von Reibeelementen abgebremst.

Es gibt allerdings verschiedene Spulengrößen. Nicht jeder Projektor kann jede Spulengröße aufnehmen. So gibt es beispielsweise Projektoren für Spulen mit bis zu 360 Metern Film.

Wie digitalisiert man Normal 8/Doppel 8?

Bei den Doppel 8- und Normal 8-Filmen ist das Verfahren zur Digitalisierung identisch.

Auch hierzu sind besondere Geräte erforderlich.

Die Filme werden als erstes in einem speziellen Verfahren von Schmutz und Staubpartikeln befreit. Zunächst wird jedes einzelne Bild digitalisiert und im Computer wieder zu einem Film zusammengefasst. Bei diesem Verfahren bleibt der Originalton natürlich erhalten.

Nach diesem Arbeitsvorgang liegt der Film dann als digitale Datei vor und kann nach Belieben auf DVD, Blu-Ray oder auch direkt auf Ihrem Laptop gespeichert werden. Je nach Bedarf können die Filme auch noch bearbeitet werden.

Wo kann man Normal 8-/Doppel 8-Filme entwickeln lassen?

Seit geraumer Zeit gibt es leider in Deutschland keine Labore mehr, die Ihre alten Filmschätze noch entwickeln. Es gibt allerdings in Holland eine sehr gute Adresse, an die man sich wenden kann, wenn man die alten Filme noch entwickelt haben möchte.

www.super8.nl – Frank Bruinsma

Alles, was in diesem Labor nicht mehr realisiert werden kann, wird einem kooperierendem Labor in Kanada verarbeitet. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern. Dort erledigt man neben dem Entwickeln auch den kompletten logistischen Ablauf, so dass Sie Ihre Filme innerhalb kürzester Zeit unversehrt und in bester Qualität zurück erhalten.

Wie digitalisiere ich Doppel 8 selbst? Wie digitalisiere ich Normal 8 selbst?

Natürlich müssen Sie zum Digitalisieren Ihrer Filmschätze keinen Profi konsultieren. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Sie dies von zu Hause aus tun. Hier gibt es in der Regel drei gängige Verfahren, die Sie anwenden können, um Ihre Normal 8-/Doppel 8-Filme zu digitalisieren.

Leinwand-Verfahren:
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, den Film von einer Leinwand abzufilmen. Um diese Verfahren nutzen zu können benötigen Sie einen 8 mm Projektor und eine DV-Kamera. Diese sollte auf einem Stativ befestigt sein und in der möglichst gleichen Ausrichtung wie der Projektor stehen. Diese Variante ist allerdings auch nur für die geeignet, denen es darum geht schnell zu digitalisieren. Dabei darf man allerdings keinen hohen Wert auf die Qualität legen. Das liegt sowohl an der Krümmung der Leinwand, als auch an den Falten, die auf dieser meist unvermeidbar sind.

Glas-Screen-Verfahren:
Die nächste Möglichkeit einen Film zu digitalisieren besteht darin, das Glas-Screen-Verfahren zu verwenden. Auch hier wird der Film abgefilmt, allerdings wird hier das Bild über einen Oberflächenspiegel projiziert.

Scanner-Verfahren:
Eine weitere Variante ist das direkte Scannen der Filmstreifen mit modernen Durchlichtscannern. Diese werden für eine saubere Verarbeitung abschnittsweise eingescannt. Dieses Verfahren ist besonders dann gut geeignet, wenn zum Beispiel die Perforation der Spule defekt ist und somit ein abspielen auf normalem Wege nicht mehr möglich wäre.

Übertragung auf den Computer:
Um ein ideales Ergebnis zu erhalten, kann eine Digitalisierung am besten mit einer DV-Kamera sowie einem leistungsstarken PC durchgeführt werden. Auch hier gilt es einige Dinge zu beachten:

1.    Die richtige Hardware – Ein PC sollte mindestens 1 GHz Taktfrequenz und ein modernes Betriebssystem verfügen. Um Ihr Ergebnis speichern zu können benötigen Sie außerdem mehr als 1 GB Ram und im Idealfall mehr als 200 GB Speicherplatz. Auch eine Firewire Anschluss ist nötig. Dieser kann allerdings mit einer PCI-Karte nachgerüstet werden.

2.    Passende Software für das Abfilm-Verfahren – Damit die DV-Kamera den Film übertragen kann, braucht man eine passende Software. Bei den meisten Rechnern ist diese allerdings bereits vorhanden. Ein gängiges Programm ist zum Beispiel der Windows-Movie-Maker. Natürlich gibt es auch kostenpflichtige Programme. Zu diesen zählen zum Beispiel der Magix-Videomaker oder Adobe Premiere. Diese sind zwar kostenpflichtig, sie bieten allerdings auch wesentlich hochwertigere Videoband-Bearbeitungsfunktionen.

3.    Passende Software für das Scanner-Verfahren – Die Software die Sie benötigen, um die Bilder vom Scanner aus weiter zu bearbeiten, sind in der Regel inklusive. Es ist allerdings auch noch ein weiteres Programm erforderlich, um die abgescannten Filmstreifen zumindest halbautomatisch aus den Einzelbildern wieder zu einem Film zu vervollständigen. Ein empfehlenswertes Programm ist hier CineToVid.

Wenn Sie Ihren Digitalisierungsprozess abgeschlossen haben, besteht die Möglichkeit die Datei beliebig oft auf eine DVD zu brennen.

Ganz gleich für welches Verfahren Sie sich entscheiden, am Ende macht die Qualität den Unterschied. Um eine optimale Qualität zu gewährleisten ist es immer ratsam, sich direkt an die Profis zu wenden, da diese über jahrelange Erfahrung zu verfügen und somit auch eine Beschädigung durch zum Beispiel falsche Handhabung ausgeschlossen werden kann.

Den Faktor Zeit darf man nicht vergessen. Das Bedienen der Geräte, das Einrichten und das Bearbeiten nimmt äußerst viel Zeit in Anspruch. Für Privatpersonen stellt dies fast eine Endlosaufgabe dar.